Zweiter potenziell bewohnbarer erdgroßer Planet im Orbit eines nahen Sterns entdeckt

Astronomen der Nasa haben eine spektakuläre Entdeckung gemacht: Das Weltraumteleskop Tess hat einen erdähnlichen Exoplaneten erspäht, der seinen Stern in der bewohnbaren Zone umkreist.

Der vom Nasa Weltraumteleskop Tess entdeckte Planet TOI 700 e in einer künstlerischen Darstellung (Bild: NASA/JPL-Caltech/Robert Hurt)
Der vom Nasa Weltraumteleskop Tess entdeckte Planet TOI 700 e in einer künstlerischen Darstellung (Bild: NASA/JPL-Caltech/Robert Hurt) (Nasa)

Das Weltraumteleskop Tess der Nasa hat mit TOI 700 e einen weiteren Exoplaneten entdeckt, der ungefähr die Größe der Erde hat und etwa 100 Millionen Lichtjahre von uns entfernt unterwegs ist. Es ist der bereits vierte Planet, der um den M-Zwergstern TOI 700 gefunden wurde, aber erst der zweite, der sich in einer habitablen Zone seines Sterns befindet.

Das bedeutet, dass dort unter Umständen flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Himmelskörpers vorhanden sein könnte und damit eine zentrale Voraussetzung für die Entstehung erdähnlichen Lebens geschaffen wäre. "Dies ist eines der wenigen uns bekannten Systeme mit mehreren kleinen Planeten in bewohnbaren Zonen“, sagte Studienleiterin Emily Gilbert vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in einer Erklärung. Deshalb sei es ein besonders spannendes Ziel für Folgebeobachtungen.

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"Planet e ist etwa 10 Prozent kleiner als Planet d, daher zeigt das System auch, wie zusätzliche Tess-Beobachtungen dazu beitragen, immer kleinere Welten zu finden", erklärt Gilbert. Der Rote Zwergstern liegt am Nachthimmel im südlichen Sternbild Schwertfisch. Dem Stern am nächsten ist TOI 700 b, der 90 Prozent der Größe der Erde ausmacht und etwa 10 Erdtage für eine schnelle Umlaufbahn um den Stern braucht.

Dann gibt es noch TOI 700 c, der zweieinhalbmal so groß ist wie unser Heimatplanet und alle 16 Tage eine Umlaufbahn um den Stern beendet. Was ein Leben auf den Planeten wohl eher unmöglich macht: Sie scheinen in einer "gebundenen Rotation" mit dem Stern gefangen zu sein. Das heißt, dass sie sich so langsam drehen, dass immer dieselbe Seite des Planeten von der Sonne angestrahlt wird.

Warum Folgebeobachtungen so wichtig sind

TOI 700 d, der in der bewohnbaren Zone des Sterns liegt, benötigt dagegen 37 Tage für einen Orbit und ist etwas größer als die Erde. TOI 700 e, der sich zwischen den Planeten c und d befindet, braucht 28 Tage für einen Orbit. "Wenn der Stern etwas näher oder der Planet etwas größer gewesen wäre, hätten wir TOI 700 e vielleicht im ersten Jahr der Tess-Daten erkennen können“, sagte Studien-Co-Autor Ben Hord, Forscher am Goddard Space Flight Center der Nasa. "Aber das Signal war so schwach, dass wir ein ganzes zusätzliches Jahr an Folgebeobachtungen brauchten, um ihn zu identifizieren.“

TOI 700 e wurde auf der 241. Tagung der American Astronomical Society in Seattle und in einer Nasa-Presseaussendung vorgestellt. Zusätzlich wurde eine Studie über den Exoplaneten im The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.

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