Das FBI macht sich Sorgen wegen neuer Apple-Technik

Apple sorgt immer wieder mit seinen Produkten für Aufsehen – insbesondere wegen seiner Innovationen. Eine davon ruft aber nun das FBI auf den Plan.

Eine Neuerung bei Apple beunruhigt das FBI (Symbolbild: Getty Images)
Eine Neuerung bei Apple beunruhigt das FBI (Symbolbild: Getty Images) (PhillDanze via Getty Images)

Wenn ein neues Apple-Produkt auf den Markt kommt, sind die Fans des US-amerikanischen Unternehmens schon Wochen zuvor ganz aus dem Häuschen.

Vor wenigen Tagen gab es wieder Neuigkeiten für Apple-Nutzer. Denn der Konzern wird zukünftig Backups in der Cloud ermöglichen, die komplett verschlüsselt sind. Nutzer können in die Cloud schon lange Fotos, sensible Nutzerdaten oder auch die Inhalte von Chats auslagern – der Zugriff auf diese Daten wird mit der neuen End-to-end-Verschlüsselung aber nun deutlich erschwert, etwa für Hacker.

Diese Form der Encryption kennt man schon aus dem Nachrichtendienst von Apple, iMessage. Laut Apple-Vertretern ist die Maßnahme aufgrund von einer steigenden Zahl von Angriffsversuchen die beste Option. Im Moment ist die Verschlüsselung nur in den USA verfügbar, ab dem nächsten Jahr plant Apple eine weltweite Einführung.

FBI ist "zutiefst besorgt"

Diese Entwicklung lässt aber nun das FBI, die US-Bundespolizei, aufhorchen. Gegenüber der "Washington Post" sagte ein Sprecher, man sei "zutiefst besorgt".

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Doch sollte die Bundespolizei nicht erfreut darüber sein, dass Daten weniger anfällig für Angriffe von Hackern sind, auch für Spionage-Zwecke? Apple-Fans begrüßen sicherlich die Tatsache, dass nun noch mehr unternommen wird, um ihre Privatsphäre zu schützen.

Doch die Neuerung in der Cloud betrifft eben nicht nur Hacker – sondern auch Bundesbehörden.

Für das FBI bedeutet die neue Verschlüsselung nämlich, dass es nicht mehr wie bisher auf die unverschlüsselten Inhalte auf der iCloud zugreifen kann – bisher ging das mit einer richterlichen Genehmigung.

Die iCloud bekommt eine End-to-End-Verschlüsselung (Symbolbild: Getty Images)
Die iCloud bekommt eine End-to-End-Verschlüsselung (Symbolbild: Getty Images) (AdrianHancu via Getty Images)

Der Sprecher des FBI erklärt in der Stellungnahme: "Das behindert unsere Fähigkeit, das amerikanische Volk vor kriminellen Handlungen zu schützen, die von Cyberangriffen und Gewalt gegen Kinder bis hin zu Drogenhandel, organisiertem Verbrechen und Terrorismus reichen."

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Laut Apples aktuellstem Transparency Report, der sechs Monate umfasst, hatte der Konzern in 3980 Fällen Daten seiner Nutzer an Behörden übergeben, vor allem in den USA und Brasilien. In den letzten beiden Jahren hat sich die Zahl der Anfragen verdoppelt auf über 20.000.

Schon vor einigen Jahren soll es Pläne gegeben haben, die Apple-Cloud besser zu schützen, doch damals sprach sich das FBI dagegen aus. Apple nahm von der Idee Abstand und begrenzte die Verschlüsselung etwa auf Passwörter oder Gesundheitsdaten. Diese Beschränkung fällt nun – was Kunden und Datenschützer gleichermaßen begeistern dürfte.

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