Länger frische Tulpen dank Cent-Trick: Funktioniert das wirklich?

Halten Tulpen länger, wenn man ein paar Cent-Münzen ins Wasser gibt? Dieser Trick wird immer wieder verbreitet (Symbolbild: Getty Images)
Halten Tulpen länger, wenn man ein paar Cent-Münzen ins Wasser gibt? Dieser Trick wird immer wieder verbreitet (Symbolbild: Getty Images) (Vasil Dimitrov via Getty Images)

Tulpen stehen mit ihrer farbenfrohen Vielfalt wie kaum eine andere Blume für den Start in den blühenden Frühling. Viele stellen sich also bei steigenden Temperaturen gern einen Strauß davon in die Vase, wo die Tulpen einige Tage für Frühlingsgefühle sorgen - und dann den Weg aller Schnittblumen gehen, wenn sie früher oder später die Köpfe hängen lassen und verwelken.

Ein simpler und günstiger Blumen-Lifehack soll dabei helfen, Tulpen länger frisch zu halten: Wer wenige Cent-Stücke ins Tulpenwasser gibt, kann sich länger an frischen Blumen erfreuen. Denn das Kupfer in den Münzen, so besagt der Cent-Trick, hat antibakterielle und antimykotische Eigenschaften und tötet damit Bakterien und Pilze ab, die sonst für ein schnelleres Welken der Tulpen sorgen würden. Schon wenige der 1-, 2- oder 5-Cent-Münzen im Tulpenwasser sollen hierfür genügen.

Was ist dran an dem Cent-Trick für Tulpen?

Zwar wurde in chemischen Versuchen tatsächlich erwiesen, dass sich das Schwermetall an Proteine binden kann und damit Mikroorganismen hemmen kann. Doch aus der dünnen Kupferschicht der europäischen Cent-Münzen gelangt in der kurzen Blütezeit von Schnitt-Tulpen zu wenig davon ins Wasser, um eine echte Wirkung gegen Pilze und Bakterien zu haben, wie unter anderem das Bundeszentrum für Ernährung erklärt.

Umstritten ist indes auch der Tipp, Zucker ins Blumenwasser zu geben. Während die einen wichtige Nährstoffe darin sehen, von dem auch die Schnittblumen profitieren können, vermuten andere darin ebenso einen Leckerbissen für Bakterien und andere Mikroorganismen, die sich dann umso schneller verbreiten. Zwar enthält auch die spezielle Blumennahrung, die oft in kleinen Beuteln zusammen mit dem Strauß verkauft wird, oft Zucker, allerdings vermischt mit anderen Nährmitteln und oft auch Zitronensäure. Demnach empfehlen Experten, nie mehr als eine Prise Zucker ins Wasser zu geben und diese unter Umständen mit Essig oder Alkohol zu mischen.

Was Schnittblumen wirklich frisch hält

Auf klaren Alkohol wie Wodka, der effektiver als Kupfer Bakterien und Pilze abtötet, schwören einige Floristen tatsächlich. Am Ende ist für ein langes Leben der Schnittblumen mehr als jedes Lebensmittel jedoch vor allem entscheidend, ihnen regelmäßig - mindestens alle zwei Tage - frisches, sauberes und kühles Wasser zu bieten, die Stiele regelmäßig nachzuschneiden und ihnen ein Plätzchen ohne Zugluft und direkte Sonne zu gönnen.